Ergonomie am Arbeitsplatz: Was das bedeutet und wie es funktioniert

Ergonomie am Arbeitsplatz: Was das bedeutet und wie es funktioniert

Ergonomie am Arbeitsplatz: Was das bedeutet und wie es funktioniert

Ergonomie, auch bekannt als Arbeitswissenschaft, ist eine wissenschaftliche Disziplin, die sich auf das Verständnis und die Optimierung der Interaktion zwischen Menschen und ihrer physischen Umgebung konzentriert. Sie befasst sich mit der Frage, wie Menschen mit verschiedenen Elementen ihrer Umgebung interagieren, z. B. mit Geräten, Werkzeugen, Arbeitsplätzen und Aufgaben, mit dem Ziel, Effizienz, Komfort, Sicherheit und allgemeines Wohlbefinden zu verbessern.

Das Bestreben der Ergonomie ist es, die Umgebung und die Aufgaben so zu gestalten, dass das Risiko von Verletzungen, Muskel-Skelett-Erkrankungen und anderen Gesundheitsproblemen im Zusammenhang mit arbeitsbezogenen Tätigkeiten minimiert wird. Sie berücksichtigt die physischen, kognitiven und psychosozialen Fähigkeiten und Einschränkungen des Einzelnen und versucht, eine harmonische Übereinstimmung zwischen den menschlichen Fähigkeiten und den Anforderungen des Arbeitsumfelds zu schaffen.

Die Ergonomie wendet Prinzipien aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen an, darunter Anatomie, Physiologie, Biomechanik, Psychologie und Ingenieurwesen. Durch das Verständnis der Fähigkeiten und Grenzen des Menschen liefert die Ergonomie Richtlinien und Empfehlungen für die Gestaltung von Produkten, Geräten und Arbeitsumgebungen, die die Leistung, den Komfort und die Sicherheit der Benutzer verbessern.

Die Ergonomie am Arbeitsplatz ist ein wichtiger Faktor für die Förderung von Gesundheit, Komfort und Produktivität der Arbeitnehmer. Die Optimierung der Interaktion zwischen Menschen und ihrer Arbeitsumgebung führt zu höherer Produktivität, geringeren Gesundheitsrisiken, größerer Zufriedenheit der Benutzer und allgemeinem Wohlbefinden.

Hier sind einige wichtige Punkte zur Ergonomie am Arbeitsplatz:

  1. Geeignete Einrichtung des Arbeitsplatzes: Der Arbeitsplatz sollte so eingerichtet werden, dass unbequeme Körperhaltungen und sich wiederholende Bewegungen vermieden werden. Schreibtisch, Stuhl und Computermonitor sollten so eingestellt werden, dass eine neutrale und entspannte Körperhaltung gewährleistet ist, insbesondere beim Sitzen. Die Höhe von Schreibtisch und Stuhl sollte auf die individuelle Körpergröße und andere spezifische Bedürfnisse abgestimmt sein.

  2. Auswahl des Stuhls: Ein guter Bürostuhl ist entscheidend für eine gute Körperhaltung und die Verringerung des Risikos von Muskel-Skelett-Erkrankungen. Er sollte den Lendenbereich angenehm stützen, höhenverstellbar sein, über Armlehnen verfügen und eine angemessene Verteilung des Körpergewichts ermöglichen.

  3. Tastatur und Maus: Tastatur und Maus sollten in einer Höhe angebracht sein, die es den Handgelenken ermöglicht, beim Tippen oder bei der Mausbenutzung entspannt zu bleiben. Die Verwendung von ergonomischen Tastaturen und Mäusen, z. B. mit Handgelenkstützen oder vertikalen Designs, kann für manche Menschen von Vorteil sein, je nachdem, wie angenehm sie die Benutzung empfinden.

  4. Computer-Monitor: Der Monitor sollte direkt vor dem Benutzer auf Augenhöhe aufgestellt werden, mindestens eine Armlänge entfernt. Dies trägt dazu bei, die Belastung von Nacken und Augen zu verringern. Um die optimale Höhe und den optimalen Blickwinkel zu erreichen, können verstellbare Monitorständer oder Monitorarme verwendet werden.

  5. Beleuchtung: Angemessene Beleuchtung ist wichtig, um Überanstrengung und Ermüdung der Augen zu vermeiden. Natürliches Licht ist ideal, aber wenn das nicht möglich ist, sollte für eine angemessene künstliche Beleuchtung gesorgt werden. Die Blendung durch Fenster oder Oberlichter sollte durch Jalousien, Vorhänge oder Sonnenblenden minimiert werden.

  6. Pausen und Bewegung: Regelmäßige Pausen und Bewegung während des Arbeitstages sind wichtig. Längeres Sitzen oder sich wiederholende Aufgaben können zu Muskelermüdung und Unwohlsein führen. Kurze Pausen, in denen man sich dehnt, spazieren geht oder einfache Übungen durchführt, können diese Probleme lindern und die Durchblutung verbessern.

  7. Schulung und Ausbildung: Arbeitgeber:innen sollten ihre Mitarbeitenden in Bezug auf die richtige Ergonomie und Arbeitspraktiken schulen und ausbilden. Dazu gehört auch, dass sie lernen, wie sie ihren Arbeitsplatz richtig einrichten, ergonomische Übungen durchführen und Anzeichen von Beschwerden oder Verletzungen erkennen.

Dabei ist zu beachten, dass jeder Mensch anders ist und die Ergonomie auf seine spezifischen Bedürfnisse und Aufgaben zugeschnitten sein sollte. Die Konsultation von Ergonomiespezialist:innen, z.B. Physiotherapeut:innen oder Arbeitsmediziner:innen, kann bei der Beurteilung und Optimierung der Arbeitsplatzumgebung für das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen hilfreich sein.