Stress ist ein Thema, das jeden von uns betrifft. Im Leben wird jeder Mensch in unterschiedlicher Art und Weise damit konfrontiert, sei es durch Arbeit, Beziehungen oder andere Herausforderungen im Leben. Doch was genau ist Stress und wie wirkt sich Stress auf unsere Gesundheit aus?
Was ist Stress?
Stress beschreibt eine intensive Beanspruchung des Organismus durch innere oder äußere Reize. Evolutionär betrachtet war es überlebenswichtig, dass der Körper in Bedrohungssituationen entsprechend stark aktiviert wurde. In der heutigen Welt besteht dafür eigentlich keine Notwendigkeit mehr, doch die grundlegenden Prozesse finden weiterhin statt. Die Folge: Was uns ursprünglich schützen sollte, hat unter heutigen Bedingungen negative Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Psyche.
Was macht Stress mit uns?
Unser Körper reagiert in natürlicher Art und Weise auf belastende oder herausfordernde Situationen. Durch die Interaktion einer Person mit ihrer Umwelt kann Stress entstehen. Die Ursachen werden auch Stressoren genannt und können beispielsweise Lärm, Schmerzen, Zeitdruck, Konflikte oder kritische, lebensverändernde Ereignisse sein. Jeder Mensch hat eigene, individuelle Stressoren. Eine Situation, die für die eine Person stressig ist, kann für eine andere Person keine weitere Belastung darstellen. Das liegt daran, dass Stress unterschiedlich wahrgenommen wird. Ob und wie sehr wir etwas als stressig empfinden, ist abhängig von unseren Motiven, Einstellungen und der Bedeutung bzw. Bewertung, die wir einer Situation zuschreiben. Hinzu kommen individuelle Strategien im Umgang mit Herausforderungen, schwierigen Lebenssituationen und in der Stressbewältigung. Biologisch gesehen beginnt der Körper mit der Ausschüttung sogenannter Stresshormone (die bekanntesten sind Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol), mit deren Hilfe der gesamte Organismus in Alarmbereitschaft versetzt wird. Wir spüren, dass unser Herz schneller schlägt, der Blutdruck steigt und sich unsere Atmung beschleunigt. Früher waren Stresssituationen lebensbedrohlich und die entsprechende Stressreaktion ermöglichte es uns, blitzschnell kampf- oder fluchtbereit zu sein.
Neben den negativen Folgen kann Stress auch positive Auswirkungen haben. Positiver Stress, auch Eustress genannt, steigert die Motivation und wird eher als eine Herausforderung empfunden, die man meistern kann. Weitere Informationen zum Thema Eustress findest du in unserem Artikel „Stress - Freund oder Feind?“.
Sind wir Stress über einen langen und intensiven Zeitraum ausgesetzt, wirkt sich das negativ auf unsere körperliche und geistige Gesundheit aus. Der Körper ist nicht mehr in der Lage, das ursprüngliche, hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen. Durch dauerhafte oder häufig wiederkehrende Stressreaktionen wird die Entstehung von Erkrankungen begünstigt. Typ-2-Diabetes, Schlafstörungen, Hörprobleme (z.B. Tinnitus, Hörsturz) oder Herz-Kreislauf-Probleme (z.B. Bluthochdruck, Herzinfarkt) sind Beispiele für stressassoziierte Erkrankungen. Darüber hinaus können auch psychische Probleme wie beispielsweise Angstzustände, Depressionen oder der Missbrauch von Substanzen (z.B. Alkohol, Tabak) auf zu viel Stress zurückzuführen sein.
Oft gibt uns Stress das Gefühl, als würden wir die Kontrolle verlieren. Es erscheint uns so, als könnten wir eine Situation nicht mehr bewältigen und wir fühlen uns ängstlich und hilflos. Umso wichtiger ist es daher, Techniken für einen adäquaten Umgang mit Stress zu erlernen und präventiv vorzubeugen.
Was kann ich tun?
Die folgenden Tipps und Tricks lassen sich schnell und einfach in den Alltag integrieren, um den negativen Auswirkungen von Stress entgegenwirken und Stress am Ende sogar vermeiden:
#1 Bewege dich regelmäßig
Sport und Bewegung fördern nicht nur generell die körperliche Gesundheit und das Immunsystem, sondern führen auch zu einem verbesserten Stimmungsbild und mehr Selbstwertgefühl. Ausreichend Bewegung und körperliches Training helfen zusätzlich dabei, besser entspannen zu können.
#2 Mache dir Entspannungstechniken zunutze
Meditation, Yoga oder Entspannungstechniken wie Autogenes Training helfen dabei, uns von belastenden Gedanken zu befreien und den Kopf zu beruhigen. Nach ein wenig Übung kannst du kurze Meditationseinheitenen über den Tag hinweg immer wieder nutzen.
#3 Achte auf gesunde und ausgewogene Ernährung
Deine Ernährung beeinflusst dein Stressempfinden. Gesunde Ernährung unterstützt dein Immunsystem und ermöglicht es dir, Stress entspannt begegnen zu können. Das bedeutet auch, dass du dir auch ab und zu etwas Leckeres, aber eher Ungesundes, gönnen darfst!
#4 Nutze deinen Schlaf zur Erholung
Der Mensch schläft, um sich erholen zu können. Ausreichender Schlaf kann dir dabei helfen, deine Gedanken zu strukturieren und lässt dich gestärkt in den neuen Tag starten. Schlechter oder zu wenig Schlaf und wiederholtes Aufwachen führen hingegen dazu, dass wir uns noch gestresster fühlen und empfindsamer gegenüber Stress werden.
#5 Mache dir dein soziales Umfeld zu Nutze
Stress zu bewältigen, fällt uns leichter, wenn wir Unterstützung erfahren. Freunde, Familie und auch Kolleg:innen können uns zuhören, für uns da sein oder uns mit Rat und Tat zur Seite stehen. Manchmal hilft uns ein Blick von außen dabei, eine stressige Situation gelassener betrachten zu können.
Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, welche Auswirkungen Stress auf uns und unsere Gesundheit haben kann, obwohl nicht jeder Stress negative Folgen haben muss. Solltest du dich vom Stress überwältigt fühlen oder keinen Ausweg mehr sehen, dann kann es sinnvoll sein, professionelle Unterstützung zu suchen.