Gibt es Übertraining?

Gibt es Übertraining?

Gibt es Übertraining?

Ja! Das Übertraining-Syndrom, auch bekannt als Burnout oder Abgeschlagenheit, ist ein Zustand, der durch übermäßiges und langes körperliches Training ohne ausreichende Ruhe und Erholung entsteht. Kennzeichnend dafür sind ein Leistungsabfall, anhaltende Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, eine verminderte Immunfunktion und ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Die genauen Mechanismen des Übertraining-Syndroms sind noch nicht vollständig geklärt, aber mehrere Faktoren können zu seiner Entstehung beitragen. Im Allgemeinen scheint es auf ein Ungleichgewicht zwischen Trainingsbelastung und Erholung zurückzuführen zu sein. Wenn eine Person ständig ein intensives Training mit übermäßigem Umfang oder übermäßiger Intensität absolviert, ohne dem Körper genügend Zeit zur Erholung, Regeneration und Anpassung zu geben, kann dies zu chronischer Müdigkeit und Leistungsabfall führen. Weitere Faktoren können eine schlechte Ernährung, zu wenig Schlaf und psychischer Stress sein.

Das Hauptmerkmal des Übertrainingssyndroms ist ein Rückgang der sportlichen oder körperlichen Leistung trotz anhaltender oder erhöhter Trainingsanstrengungen. Dieser Leistungsabfall kann mit anhaltender Müdigkeit einhergehen, sowohl während als auch nach den Trainingseinheiten. 

Weitere häufige Symptome des Übertraining-Syndroms sind:

  1. Leistungsabfall: Eines der Hauptsymptome des Übertrainingssyndroms ist ein spürbarer Rückgang der sportlichen oder körperlichen Leistungsfähigkeit. Trotz fortwährender oder gesteigerter Trainingsaktivitäten kann es für die Betroffenen schwierig sein, ihr früheres Leistungsniveau zu erreichen oder sie erleben ein Plateau.

  2. Anhaltende Müdigkeit: Übertraining kann zu anhaltender und unerklärlicher Erschöpfung führen, die über die normale Müdigkeit nach dem Training hinausgeht. Die Betroffenen fühlen sich möglicherweise ständig müde und energielos und finden es schwierig, sich zu erholen, selbst wenn sie sich ausreichend ausruhen.

  3. Stimmungsschwankungen: Übertraining kann sich auf die Stimmung und das geistige Wohlbefinden des Einzelnen auswirken. Es kann zu Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, erhöhter Unruhe, Angstzuständen oder sogar Symptomen von Depressionen kommen. Die Motivation, der Enthusiasmus und die Freude am Training können abnehmen.

  4. Schlafstörungen: Gestörte Schlafmuster sind beim Übertrainingssyndrom häufig. Die Betroffenen können Schwierigkeiten beim Einschlafen haben, einen unruhigen Schlaf erleben oder trotz einer ausreichenden Nachtruhe unausgeschlafen aufwachen. Auch Schlaflosigkeit oder häufiges Aufwachen in der Nacht können auftreten.

  5. Erhöhtes Verletzungsrisiko: Übertraining kann die Fähigkeit des Körpers, sich zu erholen und zu regenerieren, beeinträchtigen, was zu einem erhöhten Verletzungsrisiko führt. Dies kann sich in einer höheren Häufigkeit von Muskelzerrungen, Gelenkschmerzen, Sehnenentzündungen oder anderen Überlastungsschäden äußern.

  6. Geschwächtes Immunsystem: Intensives und langes Training ohne ausreichende Erholung kann das Immunsystem schwächen, so dass die Betroffenen anfälliger für Infektionen, Krankheiten und häufige Erkältungen werden.

  7. Erhöhte Ruheherzfrequenz: Übertraining kann zu einer erhöhten Ruheherzfrequenz führen, die ein Zeichen für eine übermäßige Belastung des Körpers ist. Die Überwachung von Veränderungen der Ruheherzfrequenz kann wertvolle Hinweise auf den Trainingszustand einer Person und ein mögliches Übertraining liefern.

  8. Hormonelle Ungleichgewichte: Übertraining kann den Hormonhaushalt im Körper stören. Dies kann zu Veränderungen des Cortisolspiegels (ein Stresshormon) und des Testosteronspiegels (wichtig für Muskelwachstum und Erholung) führen, was wiederum ein Ungleichgewicht zur Folge hat und sich auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken kann.

Person unterschiedlich sein können und sich nicht unbedingt bei allen auf die gleiche Weise äußern. Außerdem unterscheidet es sich von einer vorübergehenden Ermüdung oder einem Muskelkater nach intensiver körperlicher Betätigung. Das Übertraining-Syndrom kann erhebliche Auswirkungen auf das körperliche und psychische Wohlbefinden haben und, wenn es nicht behandelt wird, zu langfristigen negativen Folgen für die Gesundheit und die sportliche Leistung einer Person führen. Aus diesem Grund muss es medizinisch behandelt werden, und es bedarf eines umfassenden Erholungskonzepts, das die Reduzierung der Trainingsbelastung, die Optimierung der Ernährung und der Ruhezeiten sowie die Behandlung der zugrunde liegenden psychologischen Stressfaktoren einschließt.

Der Umgang mit und die Erholung von einem Übertraining-Syndrom beinhaltet in der Regel die Reduzierung oder Änderung des Trainingsumfangs und der Trainingsintensität, die Einbeziehung angemessener Ruhe- und Erholungsphasen, die Optimierung der Ernährung und Flüssigkeitszufuhr, die Sicherstellung von ausreichend Schlaf und die Behandlung der zugrunde liegenden psychologischen Stressfaktoren. Die Konsultation von medizinischem Fachpersonal, Physiotherapeuten oder Sportspezialisten kann bei der Diagnose und dem effektiven Umgang mit dem Übertraining-Syndrom hilfreich sein.

Um einem Übertraining-Syndrom vorzubeugen, ist es wichtig, angemessene Trainingsrichtlinien zu befolgen, Ruhe- und Erholungsphasen in die Trainingsroutine einzubauen, auf die Signale des Körpers zu hören und für ausreichende Ernährung und Schlaf zu sorgen. 

Die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Sportwissenschaftler, Sportmediziner oder Trainer kann dabei helfen, ein abgerundetes Trainingsprogramm zu entwickeln, das das Risiko eines Übertrainings minimiert und gleichzeitig die Leistung und das allgemeine Wohlbefinden maximiert.