Der Weg zur finanziellen Stabilität: Praktische Finanztipps für Eltern

Der Weg zur finanziellen Stabilität: Praktische Finanztipps für Eltern

Der Weg zur finanziellen Stabilität: Praktische Finanztipps für Eltern

Eltern stehen vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Neben der Verantwortung für die Kindererziehung gehört auch die finanzielle Absicherung dazu. Verschiedene Berechnungen zeigen, dass ein Kind bis zur Volljährigkeit zwischen 130.000€ und 165.000€ kostet. Aus diesem Grund ist es entscheidend, über solide Finanzkenntnisse zu verfügen und Strategien entwickeln zu können, die finanzielle Stabilität gewährleisten. In diesem Artikel haben wir eine Auswahl an wertvollen Finanztipps zusammengestellt, die speziell auf Eltern zugeschnitten sind. Von der Budgetierung über die Nutzung staatlicher Leistungen bis hin zur langfristigen finanziellen Planung - diese Tipps können Eltern helfen, ihre Finanzen zu optimieren, Einsparungen zu erzielen und eine solide Grundlage für die Zukunft der Familie zu schaffen. 

  1. Elterngeld*: Elterngeld ist eine staatliche Leistung, um Eltern nach der Geburt eines Kindes finanziell zu unterstützen. Es wird für einen Zeitraum von 14 Monaten gezahlt und entspricht in der Regel 65% des vorherigen Nettoeinkommens (mindestens 300€ und maximal 1.800€ pro Monat). Die Beantragung erfolgt bei der zuständigen Elterngeldstelle, die für gewöhnlich beim örtlichen Jugendamt angesiedelt ist. Hier kann man sich auch über die genauen Voraussetzungen und Regelungen informieren und beraten lassen.

  2. Kindergeld*: Diese staatliche Leistung unterstützt Eltern ebenfalls finanziell bei den Kosten für die Versorgung und Erziehung von Kindern. Kindergeld wird monatlich und unabhängig vom Einkommen für Kinder bis zum 18. Lebensjahr (bei einer Ausbildung, einem Studium oder einem freiwilligen sozialen Jahr auch bis zum 25. Lebensjahr) gezahlt. Die Höhe richtet sich nach der Anzahl der Kinder in der Familie und beträgt derzeit etwa 250€ pro Kind. Kindergeld muss  schriftlich bei der Familienkasse beantragt werden, welche in den meisten Fällen bei der zuständigen Agentur für Arbeit ansässig ist.

  3. Steuervorteile nutzen: Je nach individuellen Voraussetzungen bestehen verschiedene Möglichkeiten, steuerliche Vergünstigungen für Familien in Anspruch zu nehmen, um die Steuerbelastung zu reduzieren. Man kann zum Beispiel beim Finanzamt eine Günstigerprüfung von Kindergeld und Kinderfreibetrag vornehmen lassen. Auch die Wahl der entsprechenden Steuerklasse sollte gut überlegt und ggf. rechtzeitig geändert werden. Es empfiehlt sich daher, eine Steuerberatung in Anspruch zu nehmen.

  4. Kinderbetreuungskosten: Diese Kosten sind in Abhängigkeit von vielen Faktoren unterschiedlich hoch. Einige Bundesländer bieten ein sogenanntes Kinderbetreuungsgeld an, um Eltern finanziell zu unterstützen. Auch Arbeitgeber:innen können sich an den Kosten beteiligen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, einen Teil der Betreuungskosten steuerlich geltend zu machen. Es ist sinnvoll, sich hierzu von Expert:innen individuell beraten zu lassen..

  5. Versicherung: Eltern, die in der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland versichert sind, haben die Möglichkeit, ihre Kinder über die Familienversicherung kostenfrei mitzuversichern. Viele andere Versicherungen bieten ebenfalls an, im Haushalt lebende Kinder beitragsfrei mit in den Vertrag aufzunehmen. 

  6. Riester-Rente: Hierbei handelt es sich um eine staatlich geförderte private Altersvorsorge. Sie kann sich insbesondere für Eltern lohnen, da diese von zusätzlichen Zulagen und Steuervorteilen profitieren, wenn sie einen entsprechenden Riester-Vertrag abschließen. Im Vorfeld empfiehlt es sich, eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

  7. Gebraucht (ver-)kaufen: Beim Kauf von Kinderkleidung, Spielzeug, Möbeln und anderen Artikeln lässt sich viel Geld sparen, indem man auf gebrauchte Gegenstände zurückgreift. Plattformen für Online-Flohmärkte oder lokale Second-Hand-Läden können gute Optionen sein. Ebenso lassen sich aussortiere Dinge der eigenen Kinder für kleines Geld weiterverkaufen. So wird neben dem eigenen Geldbeutel auch der Ressourcenverbrauch geschont.

  8. Familienbudget erstellen: Mithilfe eines detaillierten Familienbudgets erhält man einen Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben. Dadurch lassen sich Einsparungspotenziale identifizieren, Sparziele festlegen und die Finanzen insgesamt besser kontrollieren.

  9. Alleinerziehende und geringe Einkommen: Auch für diese Gruppen gibt es in Deutschland verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten. Der Staat gewährt beispielsweise einen Kinderzuschlag oder einen gesonderten steuerlichen Entlastungsbetrag für Personen, die alleinerziehend sind oder nur über ein geringes Einkommen verfügen. Es lohnt sich auch hier, eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen.

Zusätzlich zu den genannten Tipps besteht die Möglichkeit, Geld für das Kind zu sparen, über das es ab dem 18. Geburtstag verfügen kann (zum Beispiel um den Führerschein zu finanzieren). Viele Banken bieten spezielle “Junior”-Konten oder auch Sparpläne an, mit denen Familien für ihre Kinder sparen können. Hier können zum Beispiel auch Geldgeschenke vom Geburtstag oder zu Weihnachten eingezahlt werden. Hinsichtlich steuerlicher Aspekte lohnt es sich, im Vorfeld genau zu überlegen, ob das Konto bzw. der Sparplan im Namen des Kindes oder eines Elternteils eröffnet werden soll. Eine Steuerberatung kann dabei unterstützen und Klarheit bringen.

Abschließend sei darauf hingewiesen, dass diese Tipps lediglich als allgemeine Richtlinien dienen. Es ist wichtig, stets die individuelle finanzielle Situation zu berücksichtigen. Bei spezifischen Fragen oder komplexeren finanziellen Angelegenheiten empfiehlt es sich,  Finanzberater:innen oder Steuerexpert:innen zu konsultieren, um auf die persönlichen Bedürfnisse und Ziele zugeschnittene Ratschläge zu erhalten.

*Stand: Juli 2023